20/08/2017
Am heutigen Vormittag ist der Kölner Schriftsteller Doğan Akhanlı in Spanien festgenommen worden. Gegen Akhanlı liegt ein Dringlichkeitsvermerk durch Interpol seitens der Republik Türkei vor: Gegen ihn wird ein politisch motivierter Prozess geführt. Noch vor einigen Wochen hat sich die GRÜNE JUGEND NRW mit dem Schriftsteller getroffen, um über das Theaterstück „Istanbul“, an dem Akhanlı mitgewirkt hat, zu reden.Dazu erklärt Jamila Schäfer, Bundessprecherin der GRÜNEN JUGEND.
„Erdogan missbraucht hier ganz offensichtlich internationale Abkommen, um Menschen politisch auch außerhalb seiner Autokratie zu verfolgen. Doğan hat nichts verbrochen und muss deshalb umgehend freigelassen werden. Das Auswärtige Amt muss schnell auf seine Freilassung hinwirken. Jede Stunde, mit der er länger festgehalten wird, ist eine Stunde der Mithilfe an der AKP-Strategie, politische Gegner*innen wegzusperren.“Max Lucks, Sprecher der GRÜNEN JUGEND NRW, ergänzt:
„Sollte die Republik Spanien ihn nicht schnellstmöglich freilassen oder gar eine Auslieferung in Erwägung ziehen, muss das tiefgreifende diplomatische Konsequenzen haben. Spätestens seit der Verfassungsreform hat niemand mehr in der Türkei die Chance auf ein rechtsstaatliches Verfahren!“Hintergrund zu Akhanlı:
Dogan Akhanlı saß bereits 2010 zu Unrecht in türkischer Untersuchungshaft. Bei dem Versuch eines politischen Schauprozesses stellte sich heraus, dass belastende Aussagen unter starkem polizeilichem Druck zu Stande gekommen waren. 2011 wurde er freigesprochen, 2013 wurde der Freispruch mit fadenscheiniger Begründung aufgehoben. Er steht der links-demokratischen Bewegung der Türkei nahe und lebt als Schriftsteller seit 1992 in Köln. Hier wirkte er an diversen kulturellen Projekten mit. Er befasst sich unter Anderem tiefgehend mit dem Genozid an den Armenier*innen in der Türkei, was einen von vielen Gründen für seine politische, unrechtsstaatliche Verfolgung darstellt.
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FREIHEIT FÜR DOĞAN AKHANLI!
„Erdogan missbraucht hier ganz offensichtlich internationale Abkommen, um Menschen politisch auch außerhalb seiner Autokratie zu verfolgen. Doğan hat nichts verbrochen und muss deshalb umgehend freigelassen werden. Das Auswärtige Amt muss schnell auf seine Freilassung hinwirken. Jede Stunde, mit der er länger festgehalten wird, ist eine Stunde der Mithilfe an der AKP-Strategie, politische Gegner*innen wegzusperren.“Max Lucks, Sprecher der GRÜNEN JUGEND NRW, ergänzt:
„Sollte die Republik Spanien ihn nicht schnellstmöglich freilassen oder gar eine Auslieferung in Erwägung ziehen, muss das tiefgreifende diplomatische Konsequenzen haben. Spätestens seit der Verfassungsreform hat niemand mehr in der Türkei die Chance auf ein rechtsstaatliches Verfahren!“Hintergrund zu Akhanlı:
Dogan Akhanlı saß bereits 2010 zu Unrecht in türkischer Untersuchungshaft. Bei dem Versuch eines politischen Schauprozesses stellte sich heraus, dass belastende Aussagen unter starkem polizeilichem Druck zu Stande gekommen waren. 2011 wurde er freigesprochen, 2013 wurde der Freispruch mit fadenscheiniger Begründung aufgehoben. Er steht der links-demokratischen Bewegung der Türkei nahe und lebt als Schriftsteller seit 1992 in Köln. Hier wirkte er an diversen kulturellen Projekten mit. Er befasst sich unter Anderem tiefgehend mit dem Genozid an den Armenier*innen in der Türkei, was einen von vielen Gründen für seine politische, unrechtsstaatliche Verfolgung darstellt.
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