14/09/2018

Unser Plastikwahnsinn



In Deutschland werden jährlich 3,6 Milliarden Plastiktüten verbraucht und 3 Millionen Tonnen Verpackungsmüll fallen jährlich an. Wir sind auf guten Kurs. Wenn wir so weiter machen findet man 2050 mehr Plastik im Meer als Fische. Außerdem leiden schon 134 verschiedene Tierarten unter unserem Plastikwahnsinn, denn Plastik gelangt in unsere Meere. Es verschmutzt ihre Lebensräume und kann sich in in dem Gewebe der Tiere anreichern. Zusätztlich ist unsere imenser Konsum von Plastik eine Verschwendung von wichtigen Ressourcen. Nur ein Drittel des Plastiks wird auch wirklich stofflich recyclet. Der Rest wird größtenteils thermisch verwertet. Also das Plastik wird verbrannt und in Strom- und Heizenergie verwandelt.

Wir haben ein riesen Plastikproblem! Kein Wunder wenn auf der Tagesordnung unseres Konsumalltags kurzlebige Einwegverpackungen stehen. So zum Beispiel die Platiktüte, die ihr Lebensende im Schnitt nach 25 Minuten erreicht hat und im Müll landet.

Wenn du im Supermarkt einkaufen gehst, findest du so gut wie nichts, was nicht in Plastik verpackt ist. Auch wenn die EU-Kommission einen Schritt in die richtige Richtung geht und unter anderem Plastikstrohhalme und Wegwerfgeschirr verbietet, wird das nichts an den riesigen Plastikstrudeln in den Ozeanen verändern.

Deswegen sollte jeder einzelne von uns sein eigenes Konsumverhalten hinterfragen. Eine gute Alternative zum Supermarkt, der mit Plastik vollgestopft ist, ist das Konzept des Unverpackt-Laden. Jeder bringt eigene Gefäße in den Laden mit und füllt die Nahrungsmittel dort hinein. Vorher werden die Gefäße abgewogen, um später das Leergewicht abzuziehen, damit man nur den Inhalt bezahlt. Sehr praktisch, da man sich dadurch die Plastikverpackungen spart und die Menge, die man einkauft, selber bestimmen kann.

Hier in Paderborn gibt es den Unverpackt-Laden  mit dem Konzept unverpackt, regional und gesund. Die Lebensmittel sind nicht nur unverpackt, sondern kommen auch aus der Region und sind größtenteils in Bio-Qualität erhältlich.  Außerdem gibts es immer mehr Bauernhöfe bei welchen man Anteile der Ernte kaufen oder durch Arbeitsstunden Vorort bekommen kann.

Die Veränderung unseres Konsumverhalten könnte die Welt ein bischen besser machen.

Nicht nur anderen zuschauen, sondern einfach mal ausprobieren.

 

( Auf dem Bild v.l.n.r: Katharina, Désirée und Sara von der Grünen Jugend im Unverpackt Laden „Kernidee“)



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